B2B-Photovoltaik – Wie Unternehmen einen signifikanten Beitrag zur Energiewende leisten können
Der Klimawandel, neue Gesetzgebungen und nicht zuletzt die stetig steigenden Energiepreise, stellen Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Mit einer breiten Auswahl an Betreibermodellen, können Photovoltaikanlagen Unternehmen dabei helfen, diese Herausforderungen langfristig zu bekämpfen.
Positive Entwicklung für Photovoltaik in Deutschland
Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Während Australien mit Überflutung und Europa mit extremer Hitze zu kämpfen hat, wird in Deutschland über die Erschließung neuer Gasfelder diskutiert. Auch der Blick auf die Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bereitet nicht weniger Sorge, denn laut Umweltbundesamt sank die Stromnutzung aus erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2021 um etwa 7%. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Das Segment der Photovoltaik konnte bis Ende 2021 seinen Zubau auf 58,728 MW steigern und damit erstmals die installierte Leistung der Windenergieanlagen an Land übertreffen. Zudem kommt den erneuerbaren Energien in Deutschland eine wichtige Rolle als Wirtschaftsfaktor zu. 2021 konnten die Investitionen in deren Errichtung um 20% auf 13,4 Mrd. Euro gesteigert werden. 34% entfielen auf Photovoltaik.
Gesetzgebungen und Förderungen sollen Photovoltaik Ausbaupläne beschleunigen
Mit dem EEG 2023 (Erneuerbare-Energien-Gesetz), staatlichen Fördermodellen und der Aufnahme einer bundesweiten Solarpflicht in den Koalitionsvertrag, zeigt auch die Bundesregierung, dass ihr die Dringlichkeit der Investitionen in erneuerbaren Energien bewusst ist.
In der Neufassung des EEG wurden einige Änderungen und Vereinfachungen für einen beschleunigten Ausbau festgelegt. Dazu gehören unter anderem die Abschaffung der EEG-Umlage, eine erhöhte Einspeisevergütung für Solarstrom sowie die Anhebung der Inanspruchnahme des Marktprämienmodells bis 1 MWp.
Im Bereich der Nichtwohn-Immobilien greift seit 2022 in einigen Bundesländern bereits die Solarpflicht. Weitere Bundesländer ziehen ab 1. Januar 2023 nach. Ziel der Bundesregierung ist es bis 2030, 80% des Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und die Photovoltaik-Leistung auf rund 200 Gigawatt zu vervierfachen.
Großes Ausbaupotenzial durch bisher ungenutzte Dachflächen im Wohn- und Gewerbebereich
Dass die Solarpflicht im Bereich der Nichtwohngebäude eingeführt wurde, macht durchaus Sinn, denn die großen und oft flachen Gewerbe- und Industriedächer bieten optimale Voraussetzungen und führen zu niedrigen Stromgestehungskosten. Durch den hohen Eigenverbrauch an Strom, ergibt sich eine verkürzte Amortisationszeit der Anlage, wodurch Unternehmen ihre eigene Wirtschaftlichkeit nachhaltig erhöhen können. Daneben bietet die Wohnungswirtschaft mit einer Vielzahl an freien Dachflächen ebenfalls großes Potenzial. Allein 2019 wurden 143,1 T. neue Mehrfamilienhäuser gebaut, 2020 entsprach die Genehmigung neuer Mehrfamilienhäuser mit 169 T. 59% des Gesamtzubaus an Wohnungen. Die Zahlen zeigen einmal mehr die enorme Relevanz des B2B-Photovoltaikmarktes für die Erreichung der Klimaziele. Unternehmen stehen für die Umsetzung verschiedene Betreibermodelle zur Auswahl. Sie richten sich nach Verbrauchsart und -menge des Stroms sowie gewünschter Finanzierung der Anlage.
Steigende Rentabilität durch Eigenverbrauch
Eigenverbrauchsanlagen werden immer relevanter. Sie ermöglichen es, den produzierten PV-Strom direkt zu verbrauchen. Nicht verbrauchter Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und nach EEG vergütet. Die Anlage kann vom Unternehmen selbst oder durch eine Dach- oder Anlagenpacht finanziert werden. Durch die steigenden Strompreise und angekündigte Gasumlage wird dieses Modell immer rentabler. Gerade in der Wohnungswirtschaft kann die Effizienz durch die Kombination von PV mit Wärmepumpen gesteigert und Stromkosten gespart werden. Einige Projektbeispiele des Berliner Photovoltaikunternehmens AUXOLAR zeigen, wie sich der Eigenverbrauch für die Unternehmen und Mieter:innen rechnen kann.
Eine Baugenossenschaft hat sich den Vorteil einer Wärmepumpe zu Nutzen gemacht. Durch deren Einsatz kann die Solarenergie, die tagsüber durch die berufliche Abwesenheit der Mieter:innen normalerweise eingespeist werden würde, optimal genutzt werden. Der Verbrauch der Wärmepumpe, der in diesem Fall bei 99440 kWh liegt, nimmt fast 50% des Gesamtverbrauchs ein und wirkt sich so positiv auf die Stromkosten und Amortisationszeit der Anlage aus.
Ein weiteres Beispiel für die Vorteile einer PV-Eigenverbrauchsanlage liefert ein nordrhein-westfälisches Chemieunternehmen. Mit einer jährlichen Stromerzeugung von 166.893 kWh kann dieses den eigens produzierten Strom zu 100% selbst verbrauchen und dabei rund 79 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Durch die niedrigeren Stromgestehungskosten der sauberen Energie, kann bei den Stromkosten deutlich gespart werden.
Unterschiedliche Betreibermodelle ermöglichen passgenaue PV-Lösungen
Neben Eigenverbrauchsanlagen bietet der B2B-Photovoltaikmarkt auch für andere Anwendungsfälle passende PV-Modelle. Dazu gehört die Direktlieferung, bei der das Unternehmen sein Dach an einen Dritten verpachtet und von diesem mit Strom beliefert wird. Wesentlicher Vorteil ist die Sorgenfreiheit für die Stromabnehmer:innen. Übernimmt der Immobilienvermieter oder alternativ ein Mieterstromanbieter die Finanzierung, den Betrieb und die Stromlieferung, ist von „gewerblichem Mieterstrom“ die Rede.
Im Segment der Wohnungswirtschaft kann zwischen Mieterstrom-, Volleinspeise- und wohnungsbezogenen Anlagen unterschieden werden. Mieterstrom ist gebäudenah produzierter Strom, mit dem Wohnungsunternehmen ihre Mieter:innen mit PV- Strom versorgen. Die Anlage kann vom Immobilieneigentümer selbst oder über einen Energielieferanten betrieben und finanziert werden. Es wird zwischen Contracting-, Enabling- und dem Lieferkettenmodell unterschieden. Auch die wohnungsbezogenen Anlagen, die von AUXOLAR entwickelt wurden, bieten Vermieter:innen die Möglichkeit, ihre Mieter:innen mit sauberem Strom zu versorgen. Die Solarmodule werden auf kleineren Mehrparteienhäusern installiert und dezentral auf die einzelnen Parteien aufgeteilt. Die Kosten der Anlage können auf die Kaltmiete umgelegt werden. Durch das innovative „Behind-the-meter-Konzept“, das die entgeltliche Einspeisung ins öffentliche Netz verhindert, bleibt das Gewerbesteuerprivileg erhalten.
Soll der produzierte Strom zu 100% ins öffentliche Netz einspeist und nach EEG vergütet werden, greift man auf Volleinspeiseanlagen zurück. Sobald sich das Unternehmen für ein Betreibermodell entschieden hat, sollte die technische Planung und Ausführung von einem Spezialisten durchgeführt werden. AUXOLAR setzt PV-Anlagen für die Wohnungswirtschaft, Sozialwirtschaft sowie Gewerbe und Industrie um. Als 360°-Ansprechpartner übernimmt das Unternehmen den gesamten Prozess, von der Planung bis zur Inbetriebnahme von Anlagen im Leistungsspektrum 50-750kWp.
Autorin: Sarah Kinzelmann ist als Senior Marketing Managerin für die Koordination und Umsetzung von Kommunikations- und Marketing-Aktivitäten verantwortlich. Seit Juni unterstützt sie das Unternehmen AUXOLAR bei der erfolgreichen Umsetzung von Photovoltaikanlagen im B2B-Kunden-Segment. AUXOLAR wurde 2018 in Berlin gegründet, agiert Deutschlandweit und stattet verschiedene Gebäudeportfolien im Bereich Wohnungs- und Sozialwirtschaft sowie Gewerbe und Industrie mit innovativen Photovoltaik-Lösungen aus. Die Planung und Umsetzung erfolgt durch ein wachsendes Team mit Sitz in Berlin-Kreuzberg.