Vodafone: Nachhaltigkeit durch Digitalisierung
Der Klimawandel ist in aller Munde. Viele sprechen von der größten Herausforderung der Menschheit. Politiker:innen und Expert:innen haben jüngst bei der Weltklimakonferenz COP26 über die verheerenden Auswirkungen und die Eindämmung der Klimakrise beraten. Zufriedenstellend war der Ausgang nicht, doch es wurde deutlich: ein Wandel der globalen Gesellschaft und Wirtschaft muss geschehen. Immer häufiger werden in dem Zusammenhang auch die Effekte der Digitalisierung genannt. Für Vodafone geht „Digitaler Klimaschutz“ weit über das eigene Unternehmen hinaus.
Eine bitkom-Studie untersuchte vor kurzem die positiven Auswirkungen auf den Klimaschutz. Diese zeigt die Potenziale der Digitalisierung für die Klimaziele Deutschlands auf. Bis 2030 könnten mit digitalen Technologien mehr als 150 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden – das ist mehr als die Hälfte der Einsparungen, die in Deutschland zum Erreichen der Klimaziele erfolgen müssen. Als globaler Digitalisierungskonzern nehmen wir unsere Verantwortung ernst. Neben der eigenen grünen Transformation schaffen wir auch gleichzeitig Chancen für andere Unternehmen, nachhaltiger zu werden – durch smarte digitale Lösungen.
GigaGreen-Strategie
Vodafones Nachhaltigkeitsstrategie ist ambitioniert und konsequent. Mit dem 2 Stufen-Plan will Vodafone Deutschland bis 2025 klimaneutral und bis 2040 emissionsfrei werden.
Die erste Stufe unserer GigaGreen-Strategie fokussiert sich auf das Ziel der Klimaneutralität. Dabei will Vodafone alle selbst erzeugten, sowie durch die eingekaufte Energie verursachten CO2-Emissionen reduzieren. Mithilfe von vier Maßnahmenpaketen soll dieser erste große Schritt gelingen: Im Juli 2021 stellte Vodafone seine Netze auf 100 Prozent Grünstrom um – europaweit. In Deutschland ist der Wechsel auf Grünstrom bereits im Oktober 2020 erfolgt. Damit betreibt Vodafone das größte grüne Netz Europas und nimmt eine Vorreiterrolle ein. Vodafone Deutschland reduziert so seinen jährlichen CO2-Ausstoß um 92 Prozent oder 245.000 Tonnen – das entspricht dem CO2-Ausstoß von 360.000 Flugreisen von Düsseldorf nach Palma de Mallorca und zurück. Grüne Innovationen für Mobilfunkmasten sollen aber auch dafür sorgen, dass eigener Grünstrom produziert wird – vor Ort an den Mobilfunkmasten. Dazu arbeitet Vodafone mit dem Start-Up Mowea zusammen, das modulare Windräder entwickelt hat. An Standorten mit wenig Wind, kommen künftig Solaranlagen zum Einsatz. Noch besser als grüner Strom ist weniger Strom. Neben dem Umstieg auf Grünstrom steigert das Unternehmen fortlaufend seine Energieeffizienz. Der Energieverbrauch von Vodafone ist im letzten Jahr weitgehend unverändert geblieben, obwohl der mobile Datenverkehr im selben Zeitraum um 47 % von 7.983 Petabytes (PB) im Geschäftsjahr 2019/20 auf 11.714 PB im Geschäftsjahr 2020/21 gestiegen ist – in der gesamten Vodafone Group. Dies ist auf den verstärkten Einsatz energieeffizienterer Mobilfunk-Technologie und Analytik zurückzuführen. Das Echtzeit-Netz 5G überträgt die gleiche Datenmenge sogar mit fast 80 Prozent weniger Energie als sein Vorgänger 4G (LTE).
Um die restlichen 8% unserer Emissionen zu verringern, setzt Vodafone unter anderem auf grüne Mobilität und stellt seine Flotte deshalb auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge um.
Grüne Lieferketten für echtes „Netto Null“
In der zweiten Stufe unserer Nachhaltigkeitsstrategie wollen wir bis 2040 emissionsfrei sein beziehungsweise Netto-Null Emissionen erreichen. Das beinhaltet vor allem, die Emissionen entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette auf Null zu reduzieren. Vom Produkt über unsere Shops bis hin zur SIM-Karte. Der Großteil der vom Unternehmen nicht selbst kontrollierten Emissionen entsteht bei einer Handvoll sehr großer Zulieferer. Einige von ihnen, wie z. B. Apple oder Microsoft haben selbst sehr ambitionierte Klimaschutzziele, während andere diese noch definieren. Vodafone steht im regen Austausch mit seinen Lieferant:innen und will gemeinsam daran arbeiten, die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig wurde der Lieferanten-Auswahlprozess angepasst. 20% der Vergabekriterien beziehen sich nun zum Beispiel auf Klimaschutz, Diversität oder soziale Inklusion.
Und darüber hinaus möchten wir Hilfe zur Selbsthilfe für andere Unternehmen bieten. Denn es ist wichtig nicht nur auf sich selbst zu schauen, sondern auch darauf, wie wir anderen helfen können. Denn die Klimakrise ist kein Kampf, den man allein gewinnen kann. Es muss eine Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sein.
Mehr Netz für weniger CO2
Das Einsparpotenzial durch die Digitalisierung ist über sämtliche Branchen verteilt. Die bitkom-Studie sieht in dem Bereich der Fertigung das größte Einsparpotenzial. Aber auch in anderen Sektoren wie Mobilität, Landwirtschaft oder Energiemanagement könnte durch digitale Technologien ein entscheidender Schritt gemacht werden. Umso wichtiger ist es, dass die Potenziale der einzelnen Anwendungsbereiche erkannt und genutzt werden. Wir bei Vodafone versuchen mit unseren vielfältigen Lösungen das bestmögliche Ergebnis für die Wirtschaft und für die Umwelt zu erzielen. Zahlreiche international eingesetzte Lösungen führen schon heute zu nachhaltigerem Wirtschaften.
Smart Factory
Digitale Technologien helfen zum Beispiel in der Fertigung Ressourcen zu schonen. Überproduktion kann reduziert, Energie kann effizienter genutzt und die Fehlerquote bei der Produktion verringert werden. Der Automobil-Zulieferer Magna zum Beispiel spart durch die smarte Überwachung von Maschinen und anderen Stromverbrauchern schon heute bis zu zehn Prozent des jährlichen Energieverbrauchs pro Standort ein. Dabei sind Datenlogger an den Geräten befestigt, die den Energieverbrauch speichern. In der Cloud zusammengeführt und analysiert helfen die Daten, Stromfresser zu erkennen und zu beseitigen.
Smart Mobility
Auch im Bereich Mobilität können intelligente digitale Lösungen die CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Mit dem Unternehmen Geotab hat Vodafone eine digitalisierte Flottenmanagement-Lösung entwickelt. Vodafone Business Fleet Analytics ist eine modulare Lösung, die Unternehmen dabei hilft, große Mengen an Echtzeitdaten von Fahrern in verschiedenen Fahrzeugen, Standorten und Fahrbedingungen zu erfassen. Durch die Datenauswertung werden beispielsweise die Routen der Fahrer so optimiert, dass Staus oder extra Fahrten vermieden werden. Auch Smart Parking-Lösungen tragen zu einer deutlich geringeren Umweltbelastung bei, indem sie den innerstädtischen Verkehr um bis zu 30% reduzieren und so deutschlandweit bis zu 0,9 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermeiden könnten.
Smart Energy
Großes Potenzial auf dem Weg zur grünen Energieversorgung der Zukunft bergen smarte IoT-Lösungen, die mit intelligenter Vernetzung smartes Energiemanagement bei Unternehmen und Energieversorgern ermöglichen.
Mit Narrowband-IoT von Vodafone kann der Energiemanagement-Anbieter Techem Energieverbräuche nicht nur zuverlässig und kostengünstig auslesen, sondern seine Kunden auch bei der Steigerung ihrer Energieeffizienz unterstützen. So können jährlich 8,7 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
Doch auch für Energieversorger sind smarte Netze entscheidend auf dem Weg zur Energiewende. IoT-Lösungen helfen dabei, nachhaltig gewonnene Energie effizient zu produzieren und sinnvoll zu verteilen. Dafür vernetzen wir Komponenten aus dem Stromverteilnetz per Mobilfunk. Das Ergebnis: eine smarte grüne Energie-Versorgung. Vodafone stellt bereits heute die Kommunikationsverbindungen von mehr als fünf Millionen Smart Metern in mehr als 90 Projekten von Energieversorgern auf der ganzen Welt sicher.
350 Millionen Tonnen weniger CO2 durch IoT
Durch smarte Vernetzung will Vodafone Unternehmen dabei helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Der Carbon Trust hat errechnet, dass Vodafones Kund:innen dank IoT-Technologien im Geschäftsjahr 2020/21 geschätzte 7,1 Millionen Tonnen CO2 vermeiden konnten. Das weltweite Ziel der Vodafone Group: Diese Zahl allein in den nächsten neun Jahren verfünfzigfachen. Bis 2030 will Vodafone seinen Kund:innen helfen, rund 350 Millionen Tonnen CO2 einzusparen – das entspricht den gesamten jährlichen CO2-Emissionen Italiens im Jahr 2019.
Fazit
Die Klimakrise ist brisant und bringt weltweit verheerende Folgen mit sich. Als Digitalisierungskonzern nehmen wir unsere Verantwortung ernst, die Digitalisierung voranzutreiben, um das digitale CO2-Einsparpotenzial ausschöpfen zu können. Vodafone denkt Klimaschutz nicht nur in seiner strategischen Ausrichtung mit, sondern auch in der Entwicklung innovativer und grüner Technologien. Es ist wichtig Nachhaltigkeit nicht nur in den eigenen Unternehmensgrenzen zu betrachten, sondern auch die Potenziale der eigenen Arbeit für andere zu prüfen, um ganzheitlich einen Wandel zu klimaneutralem Wirtschaften zu erzielen. Wir alle haben nur den einen Planeten und können ihn auch nur gemeinsam schützen.
Autorin: Therese Seiringer ist seit Februar 2021 bei Vodafone Deutschland tätig. Im Oktober 2021 übernahm sie die Leitung des Bereichs Nachhaltigkeit und arbeitet gemeinsam mit ihrem Team an strategischen Fragestellungen rund um das Thema Klimaschutz, Ressourcenoptimierung und wie man die Prozesse und Produkte nachhaltiger gestalten kann.