Neue Studie: Preis von Fleisch sollte um 146% höher sein, um Klimakosten zu berücksichtigen
31.12.20 – Eine neue Studie von Augsburger Wissenschaftler:innen, die in der Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass Fleisch um 146% und Milchprodukte um 91% teurer werden müssten, wenn das Verursacherprinzip für Klimaschäden auf verschiedene Prozesse der Herstellung angewendet werden würde.
Die Forscher:innen ermittelten für verschiedene Anbau- und Haltungsformen, welche Emissionen an welchen Stellen der Lebensmittelproduktion anfallen und ordneten sie den verschiedenen Lebensmitteln zu. Neben CO2- wurden auch Stickoxid- und Methanemissionen, sowie die klimatischen Auswirkungen von Landnutzungsänderungen, in die Berechnungen einbezogen. Die Klimaauswirkungen durch Landnutzungsänderungen werden vor allem durch die Trockenlegung von Torfgebieten und die Abholzung von Regenwaldflächen verursacht, die dann für die Produktion von Futtermitteln genutzt werden.
Um das Ausmaß dieser Klimaschäden zu verdeutlichen, wurden neben der Ermittlung der Emissionsmengen auch deren Monetarisierung, d.h. die Umrechnung in lebensmittelspezifische Folgekosten, vorgenommen. In einem letzten Schritt setzten die Forscher:innen diese Folgekosten in Beziehung zu den aktuell am Markt herrschenden Lebensmittelpreisen. Dadurch wurde nachgewiesen, dass insbesondere konventionell erzeugte Lebensmittel tierischen Ursprungs deutlich teurer wären, wenn die aus der Produktion resultierenden Klimabelastungen verursachergerecht auf den Endpreis aufgeschlagen werden würden. Milchprodukte müssten dabei um 91% und Fleischprodukte sogar um 146% teurer werden.
Foto: © Pixabay